#10 Warum auch mit dem Wind fahren..?

Es tut mir sehr leid, aber es geht heute wieder mal um den Wind, wenn nicht sogar Sturm. Vielleicht haben wir nicht genügend Opfer dargebracht oder irgendjemand hat seinen Teller nicht aufgegessen, aber der Sturm hat uns heute bestimmt vier zusätzliche Stunden gekostet. Erst gegen 17.30 Uhr kamen wir in unserer Herberge (heute wirklich DJH) an. 95 Prozent der Strecke ging es gegen den Wind, der gefühlt nochmals zugelegt hatte. Zudem lag das Quecksilber heute morgen um 9 Uhr bei 6 Grad Celsius. Bedingt durch Temperatur und Wind sehnten sich unsere durch Erkältung und Anstrengung geschundenen Körper nach Wärme extern wie intern, ein Kaffe wäre ganz fabelhaft gewesen. Leider gibt es in den “Orten” aber keine Café-ähnlichen Etablissements und auch der Landbäcker glänzte mit Unfreundlichkeit: “Wir haben schon geschlossen, Kaffee gibt’s noch, aber nur zum Mitnehmen.” Eine Erläuterung unserer Situation brachte keine Änderung. Dickes Minus für die Region. So schoben und fuhren wir abwechselnd weiter, stets treu begleitet von unserem Fahrradradio mit den wohltuenden Schlager-Sendern.
Als auf der Karte wieder ein Café eingetragen war, wuchs die Vorfreude auf einen heißen Kaffee – machte aber erst um 14 Uhr auf. Eine Radlergruppe, die uns beim ersten Schauer den Unterstand weggenommen hatte, empfahl ein Hotel noch einmal 3km weiter. Dort gab es doch tatsächlich um 13 Uhr schon etwas Heißes zu trinken. Danke an die Radler!
Die Hälfte war geschafft. Recht bald kamen die 5 Prozent ohne Gegenwind, die nur leider viel zu schnell vergingen. Immer wieder drohten dunkle Regenwolken, die uns meist aber verschonten und sogar der Sonne eine Chance gaben. Insgesamt war die Etappe nicht so gut. Der Wind spielt mit Sicherheit in meine subjektive Bewertung ein, aber landschaftlich gab es nichts Neues, auch die wenigen Häuser waren alle gleich. Halt so eine Etappe zum vorbeifahren, wenn man denn kann.
Lauenburg ist nett. Nicht so nett sind die Berge vor der Stadt. Der historische Kern ist schön anzuschauen, aber auch hier ist alles sehr leer. Angeblich soll es in der Saison am Elberadweg sehr voll sein, zu wünschen wäre es.