#3 Federweißer, Baggersee und sächsische Geschichten

Heute eine vollwertige Etappe von 50km. Die Sonne macht sich allmählich auf der linken Gesichtshälfte bemerkbar, denn wir fahren entweder nord- oder westwärts. Doch zunächst haben wir zwar ohne Ausblick dafür mit Erfahrungen aus der DDR von unseren Gastgebern gefrühstückt. Wer mal nach Dresden/Meißen will, kann sich durchaus bei Fam. Schmidt in Meißen einquartieren, Geschichten von Hochwasser und erstem West-Besuch sind inklusive. 9.45 Uhr waren wir auf der Leeze zunächst für den Bergabstieg. Wieder an der Elbe fuhren wir am Meißener Schloss vorbei. Die Landschaft veränderte sich bald weg von Felsen hin zu weiter Ebene. Bevor es ganz platt wurde, kam noch das Weinanbaugebiet Diesbar-Seußlitz, in dem heute das Federweißen-Fest gefeiert wurde. Als wir gegen 11Uhr dort waren, waren die Diesbar-Seußlitzer zwar eher mit Aufbau beschäftigt, einen Becher haben wir trotzdem bekommen und im Schlossgarten genossen. Der Weg führte immer wieder Weg von der Elbe, aber war in der Regel sehr gut. Eine längere Pause haben wir in Riesa gemacht. Unser Radwegführer hat sämtliche Nudelmuseen und -manufakturen angepriesen die wir aber verschmähten. Am Marktplatz sang die in Tonis Worten “schlechteste Band der Welt”. Eine eher kühl-gestimmte Hochzeitsgesellschaft floh schließlich in die Klostergärten, wir in die Eisdiele in einiger Entfernung. Kurz vor unserem Ziel Mühlberg haben wir noch einen Stopp am Baggersee gemacht und den Beinen eine Abkühlung spendiert. Dort haben wir wieder zwei nette Sachsen getroffen, die uns ihren algenfreien Wassereinstieg zeigten und auch von den Naturkatastrophen (Hochwasser, Tornado …) der letzten zehn Jahre berichteten. Pension Zwerghahn erhält schon jetzt den Preis für die hässlichste Tapete – Änderungen vorbehalten. Aber es gibt auch schon die Bundesliga aus’m Westen 😉 Mal sehen, was Mühlberg noch so bereithält.