eGovernance im Kommunalen Rechenzentrum Niederrhein

Better late than never.

Zugegebenermaßen war ich in den letzten Tagen der Bustour und auch wieder zuhause etwas schreibfaul, was aber eher daran lag, dass ich die meiste Zeit krank im Bett verbracht habe und von MacBook und iPhone wenig sehen wollte (ja, das kommt vor). Deshalb werde ich jetzt in einem (etwas längeren) Post die letzten Stationen der Bustour und das JamCamp in Frankfurt aus meiner (kritischen) Sicht angehen. (Update: Ich teile es doch in mehrere Posts).
Im krzn: Präsentation und Diskussion

Nach dem freien Wochenende ging es voller Energie nach Kamp-Lintfort. Wo das ist? Na hier. Dort ist das Kommunale Rechenzentrum Niederrhein (KRZN) beheimatet. Ein Kommunales Rechenzentrum stellt verkürzt dargestellt den zum Verbund gehörenden Städten und Gemeinden eine IT-Infrastruktur, Software und Beratung zur Verfügung. So waren bei unserem Besuch auch die IT-Verantwortlichen der Verbundmitglieder eingeladen, um über Social Media / Business  bzw. eGovernance zu diskutieren. So ein wenig ging die Diskussion auch in die Richtung, die sie schon bei der Bundeswehr in Köln nahm. Sicherheitsbedenken wurden geäußert, ob es sich nun um eine Stadt mit Facebook-Profil handelte, womit man den Bürgern ja zeigen würde Facebook ist gar nicht so schlimm, wenn sogar die Stadt eine Seite hat, oder allgemein die sensiblen Daten der Bürger, die bei allen Formen des eGovernance geschützt werden müssten. Verständlicherweise wurde auch auf die Kosten gezeigt, die von den klammen Kommunen nicht getragen werden könnten. Ein Beispiel war da, dass eine iPhone-App in der Entwicklung ca. 4000€ kosten würden, das wäre aber auch das Doppelte des Betrages, der ein Kindergarten im Jahr für Spiel- und Bastelzeug zur Verfügung hätte. Da könne man nicht vertreten, dass es für einige wenige eine App gibt, deren Mehrwert zweifelhaft ist.

Leider hielt sich die Diskussion häufiger an den Dingen auf, die nicht machbar sind aus den verschiedensten Gründen, anstelle über das zu diskutieren, was einfach mal probiert werden könnte. Manu, einer der Busreisenden und ebenfalls Student, zeigte ein paar kontroverse Punkte auf, zum Beispiel das man über Schlaglöcher doch im Internet abstimmen könnte und das Schlagloch, welches am meisten Stimmen bekäme, würde ausgebessert. Als Antwort kam nur, dadurch würde man einen Großteil der Bürger ausschließen (digital divide), was mit Sicherheit beachtet werden muss, aber keine Pauschalantwort auf die neuen Möglichkeiten sein darf.  In späteren Unterhaltungen zeigte sich noch, dass das Spektrum der kommunalen Dienstleistungen so breit gefächert ist, dass es schwierig ist, alles unter einen Hut zu bringen bzw. Bürger-Apps zu schaffen, die auch sinnvoll eingesetzt werden können. Wieder einmal sind die Probleme also intern noch nicht gelöst und wieder einmal haben wir eigentlich mit den falschen Leuten gesprochen, da die Anwesenden natürlich viel wussten. Überzeugungsarbeit ist eher bei Bürgermeistern, Ratsmitgliedern und den anderen städtischen Angestellten zu leisten.

Die weiteren Posts folgen noch heute.