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Hinter den Kulissen der Deutschen Oper am Rhein

In Düsseldorf und Duisburg gibt es seit den 1950ern eine ungewöhnliche Kooperation: die Theatergemeinschaft Deutsche Oper am Rhein (DOP). Viele wissen gar nicht, dass dadurch das größte Opernensemble Deutschlands hier am Rhein zu finden ist, welches mit zwei A-Sinfonieorchestern auf zwei Stammbühnen in der aktuellen Spielzeit allein elf Opernpremieren zeigt. Über die Herausforderungen der Opernszene haben wir vergangene Woche bei und nach einem Besuch von Giuseppe Verdis Aida diskutieren können.

Nach der knapp dreistündigen Aufführung im neoklassizistischen Theater Duisburg (kurze Ausschnitte kann man hier sehen: https://www.youtube.com/watch?v=yNiULYZ_rm4) hatten wir die Gelegenheit das Theater von Kopf bis Fuß zu inspizieren. Stephan Brinkmann von der DOP führte uns in die tiefsten Keller, die mit ausrangierten Requisiten und Kostümen gefüllt sind, bis hoch in den Bühnenturm, wo zu den Anfängen des Theaters Künstler sehr innovativ bei Tageslicht arbeiten konnten.

Inzwischen werden die Inszenierungen an einem Standort im Duisburger Süden mit mehr Platz und Lagerkapazitäten produziert und dann in vielen Kisten an die jeweiligen Aufführungsorte in Duisburg oder Düsseldorf gebracht. In der Oper selbst wird dann von einem Tag zum nächsten das komplette Bühnenbild umgebaut, da nicht selten jeden Tag etwas anderes gespielt wird. Das sei laut Brinkmann so gewollt und wichtiger Bestandteil des kulturellen (Bildungs-)Auftrags durch die beiden Städte. Ingesamt beschäftigt die Oper am Rhein über 580 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Allein für eine Aufführung sind laut Brinkmann mal schnell 250 Menschen vor, auf und hinter der Bühne aktiv.

Für das nächste Wintersemester ist eine Kooperation mit dem Asta der Universität Duisburg-Essen geplant, um ähnlich wie in Essen Studierenden die Möglichkeit eines fast kostenlosen Opernbesuchs zu geben. Stephan Brinkmann sieht es nicht so problematisch, dass ein Großteil der Besucher eher 50+ ist. Wenn jedoch nicht frühzeitig die Berührungsangst genommen wird, wird man auch in späteren Jahren nicht mehr kommen. Die DOP hat auch deshalb zusammen mit den Häusern in Dortmund und Bonn besondere Kinderopern in Auftrag gegeben.

Wir danken sehr für die spannenden Einblicke in eine Organisation zwischen Tradition und Moderne!

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