|
Entfernungen in Australien |
Früh ging es weiter durch das ausgedörrte Queensland. Bis wir den nächsten Ort durchfuhren vergingen 280 km, abseits der Strecke sollte zwar mal ein Dorf sein, aber ob es da beispielsweise Tankstellen gibt, halte ich für fraglich. Gut, dass wir in Nebo nach dem Aufstehen vollgestankt hatten und uns darüber zumindest keine Sorgen mehr machen mussten. Wenn auch keine Städte lagen doch kleine Schulen an der Strecke, vermutlich für die 10-20 Kinder im Radius von 100 km. Die Strecke war außerdem eine Route von Oversized Vehicles, die nicht nur in ihrer Länge übergroß waren – LKW mit drei Anhängern sind in Australien ja normal – sondern auch in ihrer Breite. Einmal mussten wir anhalten und die Straße für einen Laster freigeben, der die volle Breite der Straße für die Ladefläche eines Tagebautransporters benötigte. In Deutschland wäre das ein Schwertransport mit gesperrten Straßen, hier fuhren lediglich zwei Autos mit Warnhinweisen, ein Polizeiwagen voraus und dann sauste auch schon der Laster mit bestimmt 80 km/h vorbei. Die Fracht schwankte bedrohlich.
In Dingo, der bereits erwähnte „nächste“ Ort, machten wir nach 3 Stunden Fahrt Frühstückspause. Eine sehr nette und gemütliche Tankstelle mit Roadshop, wie man sich das so vorstellt. Nicht schön, aber ganz nett.
|
Panorama der „Straße“ zu den Wasserfällen |
|
Weite |
|
Das war ziemlich steil |
|
Muhh… |
Von dort aus fuhren wir zunächst nicht weiter auf der Strecke nach Hervey Bay, sondern in den Blackdown Tableland Nationalpark. Vorbei an diversen Kuhherden und durch Senken schleppte sich unser Van mit letzter Kraft auf die Anhöhe hoch. Von dort hatten wir einen traumhaften Blick über den Wald und die Weite. Eine kleine Wanderung zu kleinen Wasserfällen führte uns durch den Wald bis zum leider etwas zu sanften Wasserlauf. Aber wo sollte das Wasser auch herkommen bei der Trockenheit?
Dann fuhren wir noch weiter in den Nationalpark rein, jetzt nicht mehr asphaltiert. Die Strecke verlangte der alten Juicy alles ab: Rauf, runter, 20% Gefälle, Bodenwellen. Das Ziel sollten gewaltige Wasserfälle sein. Allerdings wussten wir nicht, dass nach der 30-minütigen Fahrt für die 8 km, noch einmal 1,5 Stunden Fußweg vor uns lagen. Da es nicht ratsam war, bei Dunkelheit die Strecke zurückzufahren, ging es also wieder auf den Rückweg. Auf dem Weg entdeckten wir die inzwischen wesentlich größere Waldbrandwolke. Es stellte sich aber heraus, dass das wohl extra gelegt wurde, um eine andere Schwelfront abzuschwächen. Als es aus dem Nationalpark wieder rausging, entdeckten wir endlich eine Känguruherde, die die Straße passierte. Check, endlich hatten wir wilde Kängurus gesehen. Die Plage, unter der Australien leiden soll, war irgendwie nie dort, wo wir waren. Aber es sind ja auch nachtaktive Tiere.
|
Ausblick vom Blackdown Tableland Mountain |
|
Waldbrandwolke |
|
Das erste wilde Känguru |
|
Waldbrand, aber gewollt |
Back on the road ging es nun über Rockhampton und dann den Bruce Highway bis Hervey Bay. Hier hatten wir ja noch ein Date mit Fraser Island. Wir kamen um 3 Uhr morgens dort an und schliefen noch 4 Stunden auf einem Parkplatz. Das Dach unseres Camper Vans hatte sich aber während der Fahrt von seinem Automatismus verabschiedet. Die Schraube, die das Dach mechanisch aufklappte, war gebrochen. Als Abhilfe klemmten wir zwei Campingstühle ein. Zwar schwang zuerst die Angst mit, dass das Dach mitten in der Nacht dann auf Tobi und mich runterkracht und es war noch ein wenig enger, aber die Müdigkeit ließ uns doch schlafen. Es hielt auch alles.