Über einen Monat hat es gebraucht, um die Zeit im Oktoberfestland und bei MAN Revue passieren zu lassen. Jetzt muss ich erst im Flugzeug nach Australien sitzen, um zum Schreiben zu kommen. Als das Semester Anfang Oktober los ging, blieb leider nicht die Zeit und die Motivation fehlte auch ein wenig.
Die erste Hälfte der Zeit in München habe ich – im Nachhinein betrachtet – benötigt, um die Firma und die Abteilung, die Mitarbeiter und ihre Aufgaben und die Prozesse und Abläufe kennenzulernen. Ich hätte vorher nicht geglaubt, dass es so lange dauern kann, bis man schließlich effektiv arbeiten kann. Dazu kamen aber auch einige organisatorische Verzögerungen. Daher kann ich nun wirklich verstehen, warum Firmen eine minimale Zeit von zwei oder drei Monaten für Praktika fordern.
Quelle: http://www.nintex.com/en-US/ Products/Pages/NintexWorkflow2010.aspx |
Im September habe ich mich schließlich darauf konzentriert, einen Prozess als Workflow zu implementieren, der externen Stellen erlaubt, von der Personalabrechnung Auswertungen oder Verbesserungen anzufordern oder Fehler im System zu melden. Im Rahmen der Entwicklung habe ich mich intensiv mit Microsoft Sharepoint 2007 und 2010 auseinandergesetzt. Außerdem konnte mir ein Zusatztool bereitgestellt werden, das die Entwicklung von Workflows sehr stark vereinfacht: Nintex Workflow 2010.
Quelle: http://www.nintex.com/en-US/ Products/Pages/NintexWorkflow2010.aspx |
Dieses Tool ist zum einen sehr mächtig, da es viele (Standard-)Prozessschritte modular bereitstellt (z. B. Genehmigung, Benachrichtigung, Erinnerung). Zum anderen können die verschiedenen Schritte per Drag&Drop zusammengeklickt werden, was die Bedienung sehr intuitiv gestaltet.
Was auf den ersten Blick einfach wirkte, war bei komplexeren Sachverhalten dann aber doch mit viel Konfigurations- und Testaufwand verbunden. Schließlich habe ich erst beim Entwickeln die volle Funktionalität von Nintex kennengelernt, so dass ich vielleicht jetzt einen Workflow anders entwerfen würde. Ein großer Vorteil von Nintex gegenüber der eingebauten Workflowentwicklung von Sharepoint ist die intuitive Bedienung, die es auch Mitarbeitern ohne besondere IT-Kenntnisse ermöglicht, Workflows zu entwerfen oder anzupassen. Zwar kann auch mit Microsoft Visio der Workflow zunächst grafisch entwickelt werden, jedoch ist der anschließend nötige Programmier- und Konfigurationsaufwand hoch und nicht praktikabel.
Neben der Workflowentwicklung habe ich außerdem den Aufbau eines Wikisystems vorbereitet. Das Wiki basiert ebenfalls auf Sharepoint, das zugegeben nicht optimale Wikifunktionalität bereithält, für Unternehmen, die aber ohnehin wegen anderer Vorteile auf Sharepoint setzen, ganz passabel ist.
Ich bin gespannt in einigen Monaten vielleicht mal einen Status Quo zu erfahren, wie die vorbereiteten Ansätze bei den Workflows und dem Wiki fortgesetzt wurden.
Abschließend war die Zeit in München sehr schön und voller Eindrücke. Die Stadt und meine Top-Unterkunft (danke, Anja) taten ein Übriges. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich froh bin in der schönen Provinzstadt Münster zu studieren und nicht in München. Da ist alles so schön nah und überschaubar. Auch die verschiedenen Besuche von Freundin und Freunden haben die zwei Monate wie im Flug vergehen lassen.
München: 100%