Entlang der Südküste

Zum Abschluss, der nun auch schon über eine Woche zurück liegt, sind wir von Kristiansand zu den umliegenden Städten gefahren, die – glaubt man meinem Reiseführer – alle mehr Charme haben sollen als Kristiansand. Und in gewisser Weise stimmt das schon, aber Kristiansand werde ich vielleicht später noch einmal genauer beschreiben, mal sehen.

sued-punktAlle reden immer vom Nordkap, was im Übrigen gar nicht der nördlichste Punkt des norwegischen Festlands ist. Der ist etwas weiter westlich, aber bei Weitem nicht so gut erschlossen. Daher pilgern alle zum Nordkap. Das Südkap oder besser Kap Lindesnes kennt kein Schwein. Dabei ist es schon schön da. Aber der „Ich-war-hier-Tourist“, zu denen ich mich wohl auch ein bisschen zählen sollte, braucht eindeutig das Nordkap auf seiner Liste.

DSC_0505Am Kap Lindesnes hingehen konnten wir das Wandern fortsetzen (ohne Verlaufen etc). Der am Kap beheimatete Leuchtturm Lindesnes fyr ist ziemlich stark auf Touristen ausgelegt: Um allein den Bereich davor zu betreten, muss man bereits 50 NOK zahlen, wenn ich recht erinnere. Stattdessen sind wir den Wanderwegen drumherum gefolgt bei schönstem Wetter.

20140904_160413Auf dem Rückweg nach Kristiansand hielten wir in Mandal, das unter Norwegern für seinen tollen Strand bekannt sein soll. Und in der Tat kam ein bisschen Mittelmeer-Feeling auf. Mit Buch und Proviant ließ es sich gut aushalten. Der Stadtkern war in kurzer Zeit erkundet und so fuhren wir am frühen Abend zurück nach Kristiansand.

20140905_131901Außerdem haben wir noch einen Ausflug nach Lillesand gemacht, welches ursprünglich nur Sand hieß, ehe es nach der Gründung Kristiansands degradiert wurde. In Lillesand sind wir einfach ein bisschen durch die Stadt gelaufen und haben den Hafenblick genossen. Besonders viel war nicht los. Da fielen die Menschen, die aus einem Bus stiegen und wie wild die Umgebung und sich selbst vor der Umgebung fotografierten, schnell auf. Vom Akzent habe ich auf Amerikaner getippt, aber da fehlt mir vielleicht auch noch Erfahrung. Außerdem waren viele Rollatoren und andere Gehhilfen im Einsatz. 20140905_150705Sowohl Touristen als auch Einwohner waren insgesamt eher älteren Semesters. Vor der Rückfahrt suchten wir noch einen Strand und wurden auf der Insel Justøya hinter einem verlassenen Campingplatz auch fündig.

Die zehn Tage waren zu schnell vorbei, aber voller Eindrücke und Erlebnisse. Die Wahl für Norwegen habe ich oft damit erklärt, dass ich hier wohl nie Urlaub machen würde. Das sehe ich jetzt schon ein bisschen anders.