Was bringt mir die JamCamp-Tour?

Die JamCamp-Tour ist nun fast zwei Wochen her. Es konnte genug Zeit vergehen, um die Tour mit etwas Abstand zu betrachten. Ich habe mich lange gefragt, was mir die Tour nun gebracht hat. Was habe ich für neue Erkenntnisse sammeln können? Wirklich diskutiert habe ich auf der Tour ja nicht, trotzdem bin ich mit einem sehr guten Gefühl Zuhause angekommen. Aber was genau hat dieses Gefühl ausgelöst? Um das zu beschreiben, möchte ich gerne das CTO-Modell nach Klimsa und Krömker hinzuziehen. Hierbei geht es zwar um das Zusammenspiel von Content, Technik und Organisation in den Produktionsschritten bei der Erstellung eines Medienproduktes, passt aber auch auf die einzelnen Aspekte der Bustour. Auf die Phasen möchte ich nicht eingehen, nur auf die Inhalte.

Content
Der Inhalt der Tour war klar „Get Social. Do Business“. Und IBM als „Social Business“ wollte uns zeigen und mit uns darüber reden, wie sozial andere Unternehmen sind. Aber genau da stoppt das ganze Unterfangen schon. Social Business als Begriff ist doppelt belegt. Einmal im Sinne nach Muhammad Yunus eines Unternehmen, dass soziales tut und im Enterprise-2.0-Gedanken, was die Kommunikation mit Social-Software-Möglichkeiten beschreibt. Zum Glück standen diese Definitionen den Diskussionen nicht im Weg, denn jeder der Teilnehmer wusste, um welche Art des sozialen Unternehmens es sich hier handeln sollte. Und so wurde fleißig geredet und die Effizienz der neuen Software-Möglichkeiten beschrieben und gepriesen. Die Quintessenz dessen: E-Mail ist überflüssig, wir wollen sie aber nicht abschaffen, da wir sie immer noch brauchen, da wir alle noch nicht auf dem gleichen Nenner sind. Wie arbeiten und Kommunizieren heutzutage aussehen kann, zeigt diese Mind-Map von Luis Suarez, der auf E-Mails komplett verzichtet und somit für manche Unternehmen geschätzte 3000 Jahre in der Zukunft (Social Software), oder im Wald (gefühlt E-Mail-Unerreichbarkeit) lebt.

Technik
Fließend geht es über zur Technik. Die Tour hat mir vor allem nämlich eins gezeigt, nämlich wo die Unternehmen gerade stehen und wo für sie Probleme und Hoffnungen liegen. Manche sind forsch und führen Plattformen im perfekten Einklang mit den Mitarbeitern ein, um effektiver (oder effizienter) im Unternehmen zu kommunizieren und zu arbeiten. Andere Unternehmen führen irgendwelche Werkzeuge ein, die irgendwelche Teilaufgaben erfüllen, weil sie dafür am besten geeignet sind. Eine Strategie lässt sich da drin nicht erkennen. Es gibt aber auch noch immer noch Unternehmen, für die das alles noch Teufelszeug ist, oder denen das Geld fehlt. Alle Facetten sind noch vertreten, wo jedoch der Sinn in zentralen Plattformen zur Kommunikation, Dateiablage und Wissensmanagement erkannt wird. In diesem Punkt hat mich die Fahrt in dem bestärkt, was ich mache und womit ich mich beschäftige.

Organisation
Die Zusammensetzung der Busbesatzung hätte besser nicht sein können. Aus allen Bereichen (IBMer, Studenten, Selbstständige aus den Bereichen IT, PR oder Consulting) waren Leute vertreten, die zwar alle eine unfassbare Internetaffinität hatten, in ihren Meinungen sich jedoch nicht hunderprozentig deckten, sich jedoch gut einigen konnten. Auch die ausgewählten Unternehmen waren sehr gemischt und nahmen uns sehr freudig und interessiert auf. Übernachtung und Verpflegung war perfekt. Im nächsten Jahr würde ich auch jeden Fall wieder an dieser Tour teilnehmen und schauen, was sich in einem Jahr so alles ändern lässt oder in den Unternehmen verändert hat. Zum Glück ist Technologie so schnelllebig.