Skiseminar auf Zaferna

Nach Weihachten in Rom – was sehr schön war und empfehlenswert ist, hier aber nicht weiter thematisiert wird – war ich fast zwei Wochen mit der Universität Münster im Skiseminar. Bitte nehmt die Wortzusammensetzung aus Ski und Seminar ernst, denn es war nicht ein Skiurlaub. Genauso wenig war es ein Seminar an anderem Ort. Es war ein bisschen von beidem und dann aber noch etwas obendrauf.

Kurz vor der Anreise schneite es zum Glück auch ausgiebig, sodass Skifahren an allen Tagen möglich war. Mal mit mehr Regen, mal mit viel Neuschnee, selten ohne Niederschlag und noch seltener mit Sonne. Letzteres lässt sich vielleicht auf einen halben Tag summieren. Aber Schönwetterfahrer sollten wohl auch besser nicht Anfang Januar fahren.

Zaferna hieß die Hütte auf halber Berghöhe, die nur per Lift erreichbar ist. Diese war einst von der WWU Münster gepachtet, inzwischen hat sie der Hochschulsport in Beschlag, aber auch andere können sich einmieten. Mit gut vierzig Leuten in der zweiten Woche war die Kapazitätsgrenze erreicht, es war dennoch genug Platz für alle. Da die Hütte als Selbstversorgerhaus konzipiert ist, mussten wir bei der Anreise erst einmal über 1000 Aufbackbrötchen und alles andere für knapp zwei Wochen Vollverpflegung hochliften. Respekt auch an die Einkaufslogistik einschließlich Mengenkalkulation (es ist relativ wenig übrig geblieben).

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Der Tag begann mit Frühstück (vom Küchendienst vorbereitet) und ausgiebigem Skifahren bis ca. 15/16 Uhr. Gerade am Anfang hatte es noch nicht genug geschneit, oder der Regen hatte es wieder zu Nichte gemacht, sodass das Skigebiet wirklich recht klein wurde. Liftschlange gab es trotzdem kaum. Ab 16.30 Uhr fanden dann die Seminarpräsentationen mit Diskussion statt. Dabei saßen in der Regel verschiedene Seminare zusammen, sodass man versuchen musste, das Thema auch „Fachfremden“ zu vermitteln. Dazu kam noch eine Reihe von Promovenden und ein paar Professoren. Alle mit ihrer eigenen Sicht auf die Dinge. Insgesamt eine spannende Mischung mit teils hitzigen, polemischen aber auch erkenntnisfördernden Diskussionen. Ich persönlich liebe derartige Diskussionen, sofern man ansatzweise verstehen und mitreden kann, was zugegebenermaßen nicht bei allen Vorträgen der Fall war.

Nach den Vorträgen gab es dann irgendwann Essen, was auch mal 22.30 Uhr sein konnte. Wer noch Energie hatte, konnte die Nacht durchzechen oder auch versuchen zu schlafen, denn der nächste Tag mit ähnlichem Ablauf wartete. Schade, dass ich erst jetzt am Ende des Studiums ein Skiseminar mitgemacht habe, aber vielleicht darf ich als Promovend auch nochmal mit. Ganz vielleicht findet sich ja auch in Duisburg-Essen eine Möglichkeit, ein Skiseminar zu organisieren.